Wann macht eine Psychotherapie Sinn
In der Psychotherapie geht es darum, die eigene Situation zu verstehen und nach dem Grundsatz „Hilfe zur Selbsthilfe“ individuelle, konkrete und praxisnahe Bewältigungsstrategien zu entwickeln, die sich im Alltag bewähren. Im Verlauf der Therapie fördere ich ebenso die Entwicklungs- und Persönlichkeitsentfaltung zur dauerhaften Stärkung des seelischen Wohlbefindens.
Behandlungsspektrum
Folgende psychische Beschwerden oder Störungen im Kindes- und Jugendalter behandle ich:
Weg zur Therapie
Probatorik
Im Vorfeld der Behandlung finden mindestens 2 in der Regel jedoch insgesamt 6 Termine statt, die so genannte Probatorik. Die Kosten hierfür werden ohne Antrag von den gesetzlichen Krankenversicherungen übernommen. Bei privat Versicherten Patienten müssen diese klären, welche Kosten ihre Versicherung übernimmt. Diese jeweils 50-minütigen Sitzungen dienen dem gegenseitigen Kennenlernen, um entscheiden zu können, ob Familie und ich als Therapeutin zusammen passen. Denn wichtige Voraussetzung für den Behandlungserfolg ist, dass Eltern und Kinder bzw. Jugendliche sich gut aufgehoben und verstanden fühlen. Außerdem findet eine ausführliche Diagnostik statt, um zu klären, ob eine psychotherapeutische Behandlung tatsächlich notwendig ist.
Antragstellung
Erst im Anschluss an die Probatorik erfolgt die Antragstellung für die Kostenübernahme der psychotherapeutischen Behandlung bei der Krankenkasse. Privat Versicherte Patienten müssen damit rechnen, dass nicht alle Kosten von der Kasse übernommen werden. Natürlich kann eine Behandlung auch als Selbstzahler in Anspruch genommen werden.
Dauer der Behandlung
Abhängig von der Schwere der Problematik kann eine Kurzzeit- oder Langzeittherapie (KZT oder LZT) beantragt werden. Eine KZT umfasst 24 Stunden für die Einzelbehandlung und 6 Sitzungen für den Einbezug der Bezugspersonen mit einer Dauer von ca. 6-12 Monate. Für eine LZT werden 60 Behandlungsstunden beantragt. Für die begleitende Beratung der Eltern bzw. Bezugspersonen sind zusätzlich 15 Sitzungen vorgesehen; der Behandlungszeitraum ist entsprechend länger.
Die beantragten Kontingente müssen nicht ausgeschöpft werden, so dass immer wieder gemeinsam überprüft wird, ob die zuvor vereinbarten Ziele bereits erreicht sind bzw. eine weitere Behandlung notwendig und gewünscht ist. Die Sitzungen finden in der Regel wöchentlich, meist zu einem festen Termin, statt. Aufgrund der Praxisöffnungszeiten können keine Termine nach 14:00 Uhr angeboten werden.
Schweigepflicht
Ich unterliege der ärztlichen Schweigepflicht. Das bedeutet, dass niemand von mir Auskünfte erhält bspw. über Dinge, die Kinder und Jugendliche mir anvertrauen. Die Schweigepflicht bezieht sich ebenso auf die Eltern, unabhängig von dem Alter der Kinder und Jugendlichen. Denn nur so kann eine vertrauensvolle Atmosphäre geschaffen werden.
Einbezug der Eltern
Die nahen Bezugspersonen / die Eltern der Kinder und Jugendlichen werden begleitend in den therapeutischen Prozess nach Bedarf und Absprache einbezogen.
Sollte sich im Verlauf zeigen, dass der Einbezug des sozialen Umfeldes wie Kindergarten, Schule, Nachmittagsbetreuung o.ä. sinnvoll ist, besteht die Möglichkeit, mich von der Schweigepflicht zu entbinden, so dass eine Zusammenarbeit erfolgen kann.
Verhaltenstherapie
Der verhaltenstherapeutische Ansatz ist Ziel- und Lösungsorientiert, das therapeutische Vorgehen entsprechend handlungsorientiert und direktiv. Im Vordergrund stehen hier beobachtbare, problematische Verhaltenweisen, die in der Folge zu Schwierigkeiten in der konkreten Interaktions- und Beziehungsgestaltung oder alltäglichen Lebensgewohnheit führen. Dabei werden über das reine Verhalten hinaus das innere Erleben, also die körperliche Wahrnehmung, die Gedanken und Gefühle der Patientinnen und Patienten einbezogen. Ausgehend von den Prinzipien des Lernens werden in der Therapie neue, angemessene Verhaltensmuster erlernt, indem bestehende Kompetenzen und Ressourcen für die Lösung auftretender Probleme genutzt werden. Hierfür wird zunächst ein Modell entwickelt in welchen Zusammenhängen die Symptome, sprich die Beschwerden und Problemverhaltensweisen, auftreten, welche Ursachen und Bedingungen bei der Entwicklung und Beibehaltung eine Rolle spielen. Es findet also eine Analyse anhand konkreter Problemsituationen statt. Wo ist das Problem wie entstanden, wann tritt es unter welchen Bedingungen wieder auf? Welche Gedanken und Gefühle werden dabei ausgelöst, welche Folgen ergeben sich daraus? Was kann in kleinen Schritten anstelle des Problemverhaltens gesetzt werden? Durch das Erarbeiten und Trainieren angemessener Bewältigungsstrategien sollen die Kinder und Jugendlichen und deren Familien zu Experten für die Veränderung des eigenen Erlebens und Verhaltens werden. Wichtig ist die Umsetzung im Alltag. In der Verhaltenstherapie wird das Zentrum der Veränderung im Hier und Jetzt angesiedelt. Dabei gilt: Veränderung braucht Zeit und geschieht in kleinen Schritten.
Die Erkrankung muss als Symbol bzw. Lösungsversuch der Kinder und Jugendlichen eingebettet in das System Familie betrachtet werden. Daher wird bei der Behandlung von Kindern und Jugendlichen dem Einbezug der engen Bezugspersonen, in der Regel die Eltern, eine bedeutende Rolle beigemessen. Eltern vermitteln ihren Kindern bewusst und unbewusst in der eigenen Kindheit erlernte Muster und Verhaltensweisen. Die Reflexion dieser eigenen Beziehungs- und Verhaltensstrukturen kann daher im therapeutischen Prozess von Bedeutung sein. Eltern werden während der Behandlung ihrer Kinder angeleitet, mit der vorliegenden Symptomatik hilfreich umzugehen, ihre Kinder geeignet zu unterstützen sowie eigene Verhaltensweisen und Erziehungskompetenzen zu optimieren.
Konkrete verhaltenstherapeutische Methoden in der Behandlung der Kinder und Jugendlichen sind neben dem Gespräch u.a. der Einsatz von (Rollen-) Spielen, Entspannungsverfahren, Problemlösetraining, Vermittlung und Ausbau sozialer Fertigkeiten, der Einsatz kreativer Methoden (Malen, Schreiben, Basteln), Begleitung bei der Konfrontation mit Angstauslösenden Reizen, Lesen therapeutischer (Kinder-) Geschichten sowie Erwerb von Strategien der Emotionsregulation („Skills“).
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